90 Jahre Künstlerbund Graz

von Grazermadl

Am Dienstag dem 15.12. fand diese Woche die Jubiläumsausstellung zum 90-jährigen Bestehen des Künstlerbundes Graz statt. Zu diesem Anlass gaben sich alle aktiven Mitglieder unter dem Motto „Der Schrei“ die Ehre Ihre beeindruckensten Werke zur Schau zu stellen.  Als kunstinteressierter Mensch, und da unter den ausstellenden Künstlern auch einige meiner Bekannten vertreten waren, durfte ich mir diesen eindrucksvollen Abend natürlich nicht entgehen lassen.

Unter Präsident Michael Birnstingl haben sich an diesem Abend neben zahlreichen Ausstellern und Besuchern auch Kulturstadträtin Lisa Rücker und Kulturlandesrat Dr. Christian Buchmann eingefunden. Die Wahl des Mottos fiel wie immer auf ein inhaltlich aktuelles Thema, welches die derzeitige geopolitische Lage unseres Planeten widerspiegeln soll. Weiters zeigt dieses Schlagwort reflektierend auch auf, dass gerade zu Gründungszeiten des Künstlerbundes ein solches „Aufschreien“ stattgefunden hat. Viele Künstler wurden damals verfolgt und ihre Werke als entartete Kunst betitelt und zerstört. Die Funktion des Künstlerbundes ist breitgefächert. Er fungiert nicht nur als Kunst- und Künstlerförderer sondern gilt nunmehr auch als einziger steirischer Kunstverein, der eine Jugendgruppe junger Künstler unterstützt und zusätzlich eine Künstlerin mit Down-Syndrom (Renate Fast – deren Werk „Ein Schrei“ im Fokus der Ausstellung stand) zu seinen Mitgliedern zählt. Eines der wohl eindringlichsten und auffallendsten Werke zu dieser Thematik war für mich übrigens die Skulptur des Künstlers Emil Srkalovic, (siehe Foto mit meinereiner :)) der dem Motto „Der Schrei“ seine „Philosophie der Zeit“ gewidmet hat.

„Niemand ist da, der das Schicksal verhängt, als das eine große Ich, das sich als zahllose Ichbilder spiegelt; als große und kleine, klare und trübe, böse und gute, fröhliche, traurige und doch von Leid und Freude nicht berührt wird, in Vergangenheit und Zukunft als immerwährende Gegenwart bestehen bleibt, gleich wie ein Schrei Wellen schlägt, und nicht in Vergangenheit hinabsteigt, nicht aus der Zukunft emportaucht, ob nun die Stimme versiegt oder neu sich bildet: niemand ist da, der das Schicksal verhängt, niemand der die Stille hört.“Beitragsbild04Beitragsbild01Beitragsbild03Beitragsbild02PHILDERZEIT

 

 

 

 

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